Vergabe des Turniers
Da an der Fußball Europameisterschaft 2016 erstmals 24 anstatt 16 Mannschaften teilnehmen sollten, wurden neue Kriterien für die Wahl des Austragungsortes festgelegt. So mussten für das Turnier insgesamt zwölf Stadien aufgeboten werden (davon drei als Ersatz). Darunter mussten zwei Stadien mindestens 50.000 Plätze haben, in drei weiteren Stadien sollten mindestens 40.000 Zuschauer Platz finden und vier weiteren Stadien mussten mindestens 30.000 Zuschauer fassen.
Ursprünglich gab es fünf Bewerbungen um die Ausrichtung der UEFA Fußball EM 2016. Die Fußballverbände Schottlands und Wales zogen ihre gemeinsame Kandidatur jedoch bereits vor der eigentlichen Entscheidungsfindung zurück, da die Kosten für die Ausrichtung des Turniers ihnen zu hoch waren. Während des Bewerbungsprozesses zogen der schwedische und der norwegische Fußballverband ebenfalls ihre Bewerbung zurück. In der endgültigen Abstimmung setzte Frankreich sich gegen Italien und die Türkei durch.
Austragung
Die Endrunde der UEFA EURO 2016 wurde vom 10. Juni 2016 bis zum 10. Juli 2016 ausgetragen. Als Austragungsorte für die UEFA Fußball-Europameisterschaft 2016 wurden zehn Stadien in ganz Frankreich festgelegt. Somit wurde in
- Bordeaux (Stade de Bordeaux, Kapazität: 42.052),
- Lens (Stade Bollaert-Delelis, Kapazität: 45.000),
- Lille (Stade Pierre-Mauroy, Kapazität: 50.186),
- Lyon (Stade de Lyon, Kapazität: 58.927),
- Marseille (Stade Vélodrome, Kapazität: 67.394),
- Nizza (Stade de Nice, Kapazität: 35.624),
- Paris (Parc des Princes, Kapazität: 51.000),
- Saint-Denis (Stade de France, Kapazität: 81.338),
- Saint-Étienne (Stade Geoffroy-Guichard, Kapazität: 41.950)
- und Toulouse (Stadium de Toulouse, Kapazität: 33.000)
gespielt. Das Teilnehmerfeld wurde ab der EM 2016 von 16 auf 24 Teams erhöht. Diese Besonderheit stieß im Vorfeld des Turniers auf Kritik, denn so konnten Mannschaften in den Gruppen E und F vor dem letzten Gruppenspiel genau ausrechnen, welches Ergebnis sie zum Weiterkommen benötigen würden.
Insbesondere die drittplatzierten Teams aus den Gruppen A und B mussten bei diesem Modus zittern, bis alle Gruppen abgeschlossen waren. Der Grund dafür liegt in der neuen Turnierform der Endrunde der Fußball-Europameisterschaft, bei der es in der Vorrunde sechs Gruppen a vier Mannschaften gab. Für das Achtelfinale qualifizierten sich gemäß Fußball EM 2016 Spielplan die jeweils sechs Gruppenersten und -zweiten sowie die vier besten Gruppendritten. Dieser Spielplan umfasste deshalb 51 anstatt 31 Spiele und somit verlängerte sich die Austragung des Turniers von drei auf vier Wochen.
Teilnehmer
Die französische Nationalmannschaft war aufgrund der Rolle Frankreichs als Turnier-Gastgeber automatisch für die Endrunde der EURO 2016 qualifiziert. Alle anderen Nationalmannschaften spielten eine Qualifikation aus, an der erstmals auch Gibraltar teilnahm. Eine kleine Besonderheit der Qualifikation war, dass sich mit den Niederlanden, Dänemark und Griechenland gleich drei ehemalige Titelträger nicht für die Endrunde in Frankreich qualifizieren konnten. Mit Albanien, Island, Nordirland, der Slowakei und Wales konnten gleich fünf Nationen ihr Debüt bei einer EM-Endrunde geben.
Vorrunde
Ergebnis der Gruppenauslosung
Gruppe A |
Frankreich |
Rumänien |
Albanien |
Schweiz |
Gruppe B |
England |
Russland |
Wales |
Slowakei |
Gruppe C |
Deutschland |
Ukraine |
Polen |
Nordirland |
Gruppe D |
Spanien |
Tschechien |
Türkei |
Kroatien |
Gruppe E |
Belgien |
Italien |
Irland |
Schweden |
Gruppe F |
Portugal |
Island |
Österreich |
Ungarn |
In Gruppe A war Frankreich als Gastgeber gesetzt, zugelost wurden die Auswahlen aus der Schweiz, Albanien und Rumänien. Frankreich und die Schweiz konnten sich als Gruppenerster bzw. -zweiter für das Achtelfinale qualifizieren. Albanien konnte sich als Dritter aufgrund des schlechteren Torverhältnisses nicht qualifizieren. Am ersten Spieltag, im Spiel der Eidgenossen gegen Albanien, trafen mit Taulant und Granit Xhaka zwei Brüder aufeinander.
In Gruppe B vom Fußball EM 2016 Spielplan sorgten die Waliser für eine faustdicke Überraschung, indem sie sich den ersten Platz vor England, dem selbsternannten Mutterland des Fußballs, sicherten. Platz drei belegte die Slowakei vor Russland. Im Zusammenhang mit dem Spiel Russland - England kam es zu Ausschreitungen zwischen Fans, daraufhin wurde die russische Mannschaft auf Bewährung disqualifiziert.
In Gruppe C konnte Deutschland, unter DFB Trainer Joachim Löw, aufgrund des besseren Torverhältnisses den ersten Platz vor Polen belegen, Nordirland wurde dritter, die Ukraine vierter.
Gruppe D hielt ebenfalls eine Überraschung bereit, denn hier konnte Kroatien sich noch vor Spanien, der Türkei und Tschechien für das Achtelfinale der Fußball EM 2016 qualifizieren.
Die italienische Nationalmannschaft konnte Gruppe E für sich entscheiden, weil sie den direkten Vergleich mit den punktgleichen Belgiern gewonnen haben. Auf den Plätzen drei und vier landeten Irland bzw. Schweden.
In Gruppe F galt Portugal vor Beginn des Turniers als klarer Favorit, konnte sich mit drei Unentschieden in der Vorrunde nur knapp auf Platz drei liegend für die nächste Runde qualifizieren. Im letzten Gruppenspiel, beim 3:3 gegen Ungarn am dritten Spieltag, konnte Cristiano Ronaldo zwei Tore erzielen. Platz eins ging an die Magyaren, gefolgt von den überraschend starken Isländern. Der letzte Platz ging an Österreich.
Finalrunde
Im Achtelfinale der UEFA EURO 2016 lagen die Gastgeber zunächst gegen die irische Elf zurück, konnte das Spiel aber drehen und mit 2:1 für sich entscheiden und somit die Qualifikation für das Viertelfinale sichern. Außerdem kam es im Achtelfinale der Fußball EM 2016 zum Aufeinandertreffen zwischen Italien und Spanien. Dieses Duell konnte Italien mit 2:0 Toren für sich entscheiden und damit seinen Anspruch auf den EM-Titel weiter untermauern.
Achtelfinal-Ergebnisse
Deutschland | - | Slowakei | 3:0 |
Ungarn | - | Belgien | 0:4 |
Italien | - | Spanien | 2:0 |
Frankreich | - | Irland | 2:1 |
Wales | - | Nordirland | 1:0 |
England | - | Island | 0:1 |
Kroatien | - | Portugal | 0:1 n.V. |
Schweiz | - | Polen | 4:5 i.E. |
Als bemerkenswertes Spiel ist in jedem Fall noch die Partie zwischen England und Island zu nennen, welche die Isländer mit 2:1 für sich entscheiden konnte und somit ins Viertelfinale einzog. Portugal musste gegen Kroatien in die Verlängerung gehen und konnte das Spiel am Ende mit 1:0 gewinnen.
Im Viertelfinale ging es für die Portugiesen sogar ins Elfmeterschießen, diesmal gegen die polnische Nationalmannschaft, die man mit 5:3 besiegen konnte. Die belgische Elf war vor dem Turnierbeginn als Geheimfavorit gehandelt worden, schied aber im Viertelfinale gegen Wales aus. Deutschland konnte Italien mit 6:5 im Elfmeterschießen nach Hause schicken, Gastgeber Frankreich fertigte Island mit 5:2 ab.
Viertelfinal-Ergebnisse
Deutschland | - | Italien | 6:5 i.E. |
Frankreich | - | Island | 5:2 |
Wales | - | Belgien | 3:1 |
Polen | - | Portugal | 3:5 i.E. |
Die Halbfinale endeten mit einem 2:0 von Portugal über Wales und einem weiteren 2:0 von Frankreich über Deutschland. Das bedeutete für die DFB Elf das vorzeititge Ausscheiden aus dem Turnier im Halnfinale. Daraus ergab sich die Finalpaarung Frankreich gegen Portugal, in der die Portugiesen zunächst keine Kontrolle über das Spiel bekamen und deshalb hektisch wurden. Cristiano Ronaldo musste in der 25. Minute ausgewechselt werden. Portugal konnte sich im weiteren Verlauf der ersten Hälfte neu ordnen und bekam mehr Kontrolle über das Spiel.
Ergebnisse Halbfinale
Deutschland | - | Frankreich | 0:2 |
Portugal | - | Wales | 2:0 |
Das Finale fand am 10. Juli 2017 statt. Anstoß war um 21:00 Uhr in Saint-Denis und übertragen wurde das Finale live in der ARD. Die Equipe Tricolore war bis zur 75. Minute die dominante Elf im EM Finale und hatte einige Großchancen, aus denen sich allerdings kein Tor entwickelte. In der Verlängerung kam Frankreich kaum noch zum Zuge, denn Portugal nahm das Spiel seit der 75. Minute immer weiter in die Hand. In Spielminute 109 gelang es Eder seine Mannschaft mit einem flachen Schuss, aus der Distanz ins linke Eck, in Führung zu bringen. Cristiano Ronaldo trieb die Seleção das Quinas Tugas während der Schlussphase immer wieder von der Seitenlinie aus an. Europameister Portugal konnte beim Gewinn der EM 2016 nur ein Spiel in der regulären Spielzeit gewinnen, dies hatte es seit der Einführung der Gruppenphase nicht gegeben.
Ergebnis des EM Finale
Portugal | - | Frankreich | 1:0 n.V. |
Auszeichnungen
Torschützenkönig der Europameisterschaft wurde der französische Nationalspieler Antoine Griezmann. Er wurde zudem von den technischen Beobachtern der UEFA zum besten Spieler des Turniers erkoren. Griezmann erzielte insgesamt 6 Tore und brachte es zudem auf 2 Vorlagen. Zweitbester Scorer wurde Europameister Cristiano Ronaldo mit 3 Toren und 3 Vorlagen.
Als bester junger Spieler wurde der erst 18-jährige Portugiese Renato Sanches gekrönt, noch vor dem 20-jährigen Franzosen Kingsley Coman. In diese Wertung wurden nur die Spieler aufgenommen, die ab dem Jahr 1994 geboren sind. In einer Fan-Abstimmung der UEFA wurde das Tor zum 3:3 der ungarischen Auswahl gegen den späteren Europameister Portugal, erzielt durch Zoltán Gera, zum schönsten Tor der EM 2016 gewählt.
Abseits des Spielfeldes
Als EM Fußball 2016 diente in der Vorrunde der Beau Jeu, welcher von Adidas produziert wurde. Beau Jeu ist französisch für "schönes Spiel". In der Finalrunde diente der Fracas, was soviel wie "Lärm" bedeutet als EM Fußball 2016.
Der Name des Maskottchens wurde in einer Internetabstimmung ermittelt, es bekam den Namen "Super Victor".
Die isländischen Fans konnten die Fans aus ganz Europa mit ausgefallenen Choreografien in ihren Bann ziehen und somit wurde die kleine Insel aus dem hohen Norden plötzlich von etlichen Menschen weltweit angefeuert. Außerdem feierten die nordirischen Fans ihren Stürmer Will Griggs mit der Hymne "Will Griggs on Fire", die dadurch ins ganz Europa Berühmtheit erlangte.
Insgesamt erzielte die Fußball Europameisterschaft 2016 Einnahmen in Höhe von fast zwei Milliarden Euro, wobei über eine Milliarde Euro alleine aus dem Verkauf der TV-Rechte resultieren. 480 Millionen Euro kamen durch die Sponsoren zusammen, außerdem wurden Eintrittskarten für ca. 400 Millionen Euro verkauft.
Natürlich veröffentlichte die Firma Panini auch zur UEFA EURO 2016 wieder ein Sammelalbum für Sticker. In den Medien kamen während des Turniers teilweise heftige Diskussionen aus, weil nicht nominierte Spieler enthalten waren und alle 680 Bilder - sofern man keine Tauschpartner hatte - eine enorme Menge an Geld kosteten und insbesondere Jugendliche die Sticker sammeln.
Für Europameister Cristiano Ronaldo sollte die Erfolgsserie noch weiter gehen. Er gewann mit seinem Club Real Madrid auch noch die Champions League 2016/2017 und schoss dabei sagenhafte 12 Tore. Darüber hinaus wurde er 2016 und 2017 jeweils zum FIFA-Weltfußballer des Jahres gewählt.